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„Who's Wiley?“ – Auf den Spuren des Namenspatrons des Neu-Ulmer Wiley

Von Eberhard A. Merk

„Wiley? Who's Wiley?“ – das fragte sich Ende November 1976 auch der neue Public Affairs Officer (PAO) der US Military Community Activity (USMCA) Neu-Ulm Sergeant Ed McCarthy. Zu diesem Zeitpunkt dürfte, laut McCarthy, wohl kaum einer der über 3.000 Soldaten der Neu-Ulmer Garnison in der Lage gewesen sein, diese Frage zu beantworten. Auch unter den Angehörigen der GIs, den deutschen Kameraden von der Bundeswehr und der Ulmer und Neu-Ulmer Zivilbevölkerung hätte man sicher lange und zumeist vergeblich nach einer Antwort gesucht.

Im November 1976 standen die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen des Neu-Ulmer Standortes vor der Tür. PAO McCarthy hatte sich die Beförderung der Erinnerungskultur der USMCA Neu-Ulm zu eigen gemacht und informierte seine Leserinnen und Leser in einem Artikel der zweimonatlich erscheinenden Standortzeitung (The) Donau Republic unter dem Titel "Silver Salute: Who's Wiley?" in wenigen Worten über das Schicksal des Namenspatrons der Wiley Barracks.

45 Jahre später wird erneut gefeiert. Die Stadt Neu-Ulm begeht heuer ein doppeltes Jubiläum. Vor 70 Jahren (1951) wurde die US-amerikanische Garnison gegründet und vor 30 Jahren (1991) wurde der Standort, welcher zeitweise auch Mittelstreckenraketen vom Typ Pershing II beherbergt hatte, wieder geschlossen. Vieles aus diesen knapp 40 Jahren US-amerikanischer (Militär-)Präsenz ist geblieben, nicht zuletzt der Name Wiley. Damals wie heute jedoch scheint eine Frage unbeantwortet. Was oder wer ist eigentlich Wiley?  

 

Ludendorffkaserne, New Ludendorff und Wiley Barracks

Nachdem bereits Mitte November 1951 die ersten Einheiten des 110th Infantry Regiment (IR) der US-Armee die Neu-Ulmer Garnison für die Anwesenheit eines größeren Kontingents vorbereitet hatten, waren die Amerikaner innerhalb weniger Jahre, gemäß der Atlantik-Charta und der Truman-Doktrin, von Eroberern, Befreiern und Besatzern zu Beschützern und Garanten des Friedens, der Freiheit und des Wohlstands geworden – zumindest aus Sicht der amerikanischen Führung und eines immer größer werdenden Teils der deutschen Politik und Bevölkerung.

Um einem als wahrscheinlich erachteten Überfall auf die junge Bundesrepublik vorzubeugen und gleichzeitig die Westbindung auch psychologisch zu zementieren, kündigten die alliierten Besatzungsmächte eine erhöhte militärische Präsenz in ihren jeweiligen Zonen an. Zu diesem Zweck sollten bestehende Garnisonen ausgebaut und neue Anlagen auf deutsche Kosten hergestellt werden.

Die sich in der amerikanischen Zone befindliche Doppelstadt Ulm/Neu-Ulm drängte sich den mit der Suche nach geeigneten Standorten beauftragten Planern in der neu eingerichteten Dienststelle Blank geradezu auf. Mit seinen bereits bestehenden militärischen Liegenschaften und den vorhandenen Erweiterungsflächen bot insbesondere das kleinere Neu-Ulm ideale Voraussetzungen für die Ansiedlung einer großen amerikanischen Garnison. Die nach wie vor ungelösten Probleme der Entnazifizierung und Demokratisierung des nur beschränkt souveränen (west-)deutschen Staates wurden zunehmend der fragwürdigen Moralkompetenz der Deutschen selbst überantwortet beziehungsweise stillschweigend hingenommen. Die neuen Feinde saßen in Moskau und Peking.

Auf dem ehemaligen Exerzierplatz südlich der, nach Kriegsende zuerst als Gefangenen- und späterhin als DP-Lager genutzten, 1935 errichteten Neu-Ulmer Ludendorffkaserne (Memminger Straße) entstand seit Herbst 1951 unter dem Namen New Ludendorff ein weitläufiger Kasernenneubau. Wo zwischen 1946 und 1948 die jüdische Untergrundmiliz Hagana polnische Juden (DPs) auf das israelische Siedlungsprogramm in Palästina vorbereitet hatte, konnten deutsche Passanten nun die Geschwindigkeit des Baufortschritts und den Pragmatismus der Amerikaner bestaunen.

Sowohl in New Ludendorff, als auch in der (alten) Ludendorffkaserne, wurden nach und nach weitere Teile des 110th IR (Nationalgarde) aus Pennsylvania stationiert. Und auch die Vorfeld Family Housing Area südlich der Ringstraße füllte sich mit Leben. Am 2. Juni 1953 befahl das Hauptquartier der US-Armee in Europa (HQ USAREUR), New Ludendorff und die (alte) Ludendorffkaserne, zu Ehren eines im 2. Weltkrieg gefallenen Chefs einer Kampfkompanie (rifle company) des Regiments, in Wiley Barracks umzubenennen. Dieser Kompaniechef war Captain Robert Calvin Wiley.

Robert Calvin Wiley (1907-1944)

Robert Calvin Wiley, genannt Bob, wurde am 3. Juni 1907 auf der Farm seines Vaters in Richhill Township, Greene County, Pennsylvania in der äußerst ländlichen und vom Steinkohlenbergbau geprägten Grenzregion zu West Virginia im Herzen der Allegheny Mountains geboren. Bob Wiley konnte sowohl auf britische (Scots-Irish), als auch auf deutsche Vorfahren zurückblicken. Die Urgroßeltern mütterlicherseits stammten aus Nordbaden. Seine Eltern, Asa Gordon Wiley (1879-1955) und Pearl Lena geb. Bowers (1882-1963), erzogen Robert in der calvinistischen Glaubenslehre der Presbyterianischen Kirche (USA). Bob Wiley war das älteste von insgesamt sieben Geschwistern. Ein älterer Bruder war bereits im Knabenalter verstorben.

Als Kind besuchte Bob das kleine Gottes- und Schulhaus im benachbarten Rock Lick, Marshall County, West Virginia. Nach der High School setzte Wiley seine schulische Ausbildung auf dem nahen Waynesburg College (heute Waynesburg University) fort. Hier begann er sowohl mit dem Ringen, als auch mit dem Kugelstoßen und avancierte schnell zu einer festen Größe des örtlichen Footballteams, den Waynesburg Yellow Jackets.

Mit über 1,90 m und knapp 110 kg Körpergewicht war Bob ein wahres Schwergewicht. Es hieß, er sei der kräftigste Mann der Gegend. Weder als Spieler noch als Trainer ließ er es am nötigen Kampfgeist fehlen. Siege feierte er als fairer Sportsmann. Niederlagen ertrug er mit einem gewissen Maß an Selbstironie, jederzeit bereit, es das nächste Mal besser zu machen. Den Mannschaftssport Football betrachtete Bob Wiley stets als eine Schule des Lebens.

Seine überaus freundliche, um nicht zu sagen joviale Art behielt er auch nach seinem 1930 erfolgten Abschluss und der Aufnahme seiner Lehrtätigkeit an verschiedenen High Schools der Umgebung bei. Der Mathematik- und Chemielehrer Wiley war im gesamten County und darüber hinaus für seine Leutseligkeit und seinen Humor bekannt. Freunden und Bekannten blieb er vor allem wegen seines eigentümlichen, sonoren Lachens in Erinnerung. Die Damenwelt wusste er mit seinen Tanzkünsten zu beeindrucken. Bob Wiley war eine geschätzte Persönlichkeit und galt als eine gute Partie.

Während seiner Zeit als Lehrer an der Center Township High School in Rogersville, lieferte er sich – in den 1930er Jahren – mit einem seiner jüngeren Brüder, Asa Gordon Wiley Jr. (1911-1995), genannt Ace, aufsehenerregende Nachbarschaftsduelle als Football-Trainer. Diese im ganze County mit Hochspannung erwarteten Spiele bekräftigten seinen Status als (lebende) Legende der regionalen Sportgeschichte.
Am 29. November 1933 heiratete er in Waynesburg die ein Jahr jüngere Rona geb. Tuttle (1908-1977). 1937 wurde dem Paar ein Sohn, Robert Charles, geboren. 1943 folgte eine Tochter namens Mary Ellen.

 

Pennsylvania National Guard und militärische Karriere

Wiley hatte sich bereits am 21. März 1928 als Collegestudent in der örtlichen Waynesburg National Guard Armory (seit 1999 Robert C. Wiley Armory) bei Company K des 110th IR eingeschrieben (Enlistment). Die Mitglieder dieser Kompanie stammten vornehmlich aus Greene County. Auch nachdem er seinen Beruf als Lehrer aufgenommen hatte, blieb Wiley seiner Einheit treu. In den 1930er Jahren gelang es ihm zudem, eine große Anzahl seiner Schüler und Spieler für den freiwilligen Dienst bei der Nationalgarde zu gewinnen. 

Als das 110th IR im Februar 1941 im Rahmen der amerikanischen Kriegsvorbereitungen mobilisiert und dem Kommando der US Army unterstellt wurde (Federalizing), war Bob längst zum First Sergeant (=Kompaniefeldwebel o. Spieß) ernannt worden.

Nach der Mobilmachung wechselten Kompanie und Regiment zu Übungszwecken häufig den Standort und die junge Familie ebenso oft ihren Wohnsitz. Der Drill und das militärische Training verliefen indes nicht zum Gefallen der Generale. Den Einheiten der 28th Infantry Division (= Keystone Division) mangelte es schlichtweg an fähigen Offizieren. Auch deshalb wurde Wiley im Februar 1941 zum Second Lieutenant und ein Jahr darauf zum First Lieutenant ernannt. Er diente als Zugführer, Chef der Company K, Regimentsadjutant und für einige Zeit auch als Executive Officer (= Stellvertretender Kommandeur) der Officer Candidate School (Infantry) in Fort Benning, Georgia.

Unterdessen war den Generalen die starke landsmannschaftliche Bindung, vor allem der Einheiten der Nationalgarde, negativ aufgefallen. Wiley wurde daher das Kommando über Company A des 110th IR übertragen. Am 26. Oktober 1942 wurde er schließlich zum Captain (= Hauptmann) ernannt. Es brauchte mehr als zweieinhalb Jahre, um die anfangs schlecht ausgerüsteten und unterbesetzten Einheiten der Keystone Division auf den Kampfeinsatz vorzubereiten.

Nach Aufenthalten in Pineville, Louisiana und Tallahassee, Florida war Rona Wiley zwischenzeitlich nach Waynesburg zurückgekehrt. Sie war mit der gemeinsamen Tochter Mary Ellen schwanger. Als Robert Wiley und das 110th IR als Teil der 28th Infantry Division im September 1943 nach Wales verschifft wurden, hatte er nur wenige Tage Zeit, seine Ende August geborene Tochter im Arm zu halten und sich von seiner Familie zu verabschieden. Noch hofften freilich alle auf eine baldige Rückkehr.

 

Combat ready

Die deutsche Wehrmacht war seit dem Spätsommer 1943 an allen Fronten in die Defensive gedrängt worden und dem nationalsozialistischen Regime entglitt allmählich die verbindliche Ausrichtung der Öffentlichkeit im Reichsinnern. Im selben Maße, wie Zweifel an der Führung und Gerüchte über das Schicksal der sogenannten Volksgemeinschaft zunahmen, verstärkten sich auch der Vernichtungswille sowie der Fatalismus Hitlerdeutschlands. Eine Invasion des europäischen Festlandes, ausgehend von der belgisch-französischen Kanalküste irgendwo zwischen Ostende und Cherbourg, war indes nur eine Frage der Zeit – Atlantikwall hin oder her. Das wusste auch der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B, Feldmarschall Erwin Rommel (1891-1944).

Nach seiner Ankunft im walisischen Pembrokeshire bereitete sich das 110th IR von Ende 1943 bis Ende Juni 1944 unter anderem auch im Assault Training Center der US Army in Woolacombe im englischen Devonshire auf die geplante Landung vor.

Das Weihnachtsfest 1943 verbrachte die Keystone Division fernab der Heimat. In einem liebevollen Brief wandte sich Wiley an seine Familie und insbesondere an seinen Sohn Bobby. Der Vater erklärte ihm, dass die Kinder in Wales und England nicht so viel haben würden, wie der kleine Robert und seine Freunde in Amerika. Captain Wiley habe sie deshalb zu einer Christmas party in das Army camp eingeladen, um ihnen etwas von dem vielen Essen und den Süßigkeiten abzugeben. Andererseits würden die GIs auf diese Weise ihre eigenen Kinder und Liebsten vielleicht etwas weniger schmerzlich vermissen. „Well, Bobby, Merry Christmas and Happy New Year.“ Aufmunternd fügte er noch hinzu: „Take care of our family until I get back.“

Bob Wiley erhielt mehr als einmal die Gelegenheit, seine Führungsstärke unter Beweis zu stellen. Als die Disziplin einer berüchtigten Einheit (Company C) zum wiederholten Male sehr zu wünschen übrig gelassen hatte, wurde ihm vom zuständigen Bataillonskommandeur befohlen, sich ein für alle mal der Sache anzunehmen. Kurzerhand ließ Wiley die gesamte Mannschaft auf dem Kasernenhof antreten und teilte ihr mit, er habe gehört, es befänden sich einige halbstarke trouble makers unter ihnen. Wer es also mit ihm aufnehmen wolle, der könne sich jederzeit melden und ihn zu einem Zweikampf herausfordern. Niemand wagte es, auf dieses Angebot einzugehen. Fortan herrschte wieder Ruhe in der Truppe. Wiley respektierte seine boys, die ihn vereinzelt als Lehrkraft und Trainer erlebt hatten und vielfach bereits von Erzählungen her kannten. Seine persönliche Integrität wiederum dankten sie ihm mit Hingabe, Treue und beinahe grenzenloser Verehrung.

Eine Beförderung zum Major und einer damit verbundenen ausschließlichen Verwendung im Regimentsstab lehnte er ab. Er empfand es als seine Pflicht, an der Seite seiner jungen Kameraden ins Feld und in den Krieg gegen die Achsenmächte zu ziehen.

Die 28th Infantry Division hatte nicht an den allerersten Kampfhandlungen (Operation Neptune) der am 6. Juni 1944 (D-Day) beginnenden Operation Overlord teilgenommen, sondern landete erst Ende Juli 1944 im Abschnitt Omaha Beach in der Normandie.

Bereits in ihren ersten Gefechten gegen die Wehrmacht hatte die, von den Deutschen wegen der eigentümlichen Form (Keystone) ihres roten Verbandsabzeichens auch als Blutiger Eimer (Bloody Bucket) bezeichnete, Division erhebliche Verluste zu beklagen. Am 3. August 1944 wurde Wileys Einheit nach mehreren Stunden heftigen Kampfes in der Bocage um Saint-Lô aufgerieben. Unter Einsatz seines Lebens gelang es Captain Wiley, die Kompanie zu sammeln und trotz einer schmerzhaften Verwundung an der Wange erfolgreich gegen eine deutsche Stellung zu führen und diese einzunehmen. Das 110th IR verlor allein in der ersten Augustwoche 20% seiner Kampfkraft in den gefürchteten und selbst für Panzer undurchdringlichen (Wall-)Hecken der Region. Die Normandie wurde von den GIs auch als hedgerow country bezeichnet. Ralph Johnson, wie Wiley eine Zeitlang Regimentsadjutant des 110th IR, bezeichnete die Wochen nach der Landung späterhin schlichtweg als „holocaust“ – im Sinne der ursprünglichen Bedeutung von Brandopfer bzw. large-scale destruction.

In einem Gefecht am 9. August 1944 wurden die meisten Offiziere der von Wiley inzwischen kommandierten Company G entweder getötet oder verwundet. Am 13. August 1944 schließlich führte er zwischen Saint-Lô und Vire-Normandie, obwohl durch Maschinengewehrfeuer bereits schwer am Bein verletzt und unter beständigem Mörser- und Artilleriebeschuss, persönlich die Reste seiner Kompanie über 700 Meter weit gegen eine feindliche Stellung, als er von einem deutschen Scharfschützen tödlich getroffen wurde.

Der Familie wurde die traurige Nachricht erst zwei Wochen später vom Vater der jungen Mutter sowie dem örtlichen Vorsitzenden (Commander) des Veteranenverbandes American Legion überbracht. Captain Robert Calvin Wiley wurde sowohl mit dem Purple Heart, als auch posthum mit dem zweithöchsten US-amerikanischen Militärverdienstorden, dem Distinguished Service Cross sowie dem französischen Croix de Guerre mit vergoldetem Stern (étoile de vermeil) ausgezeichnet. Seine Leiche wurde zuerst auf einem Soldatenfriedhof bei Saint-Lô bestattet, bevor sie im Oktober 1948 auf den US-amerikanischen Nationalfriedhof in Arlington, Virginia unweit von Washington, D.C. umgebettet werden konnte.

Die Erinnerung an Wiley kommt nach – und bleibt in Neu-Ulm

1953 wurde, wie bereits erwähnt, die große Kasernenanlage entlang der Memminger Straße in Neu-Ulm nach Captain Wiley benannt. Dieser Umstand scheint der Familie des Verstorbenen jedoch lange Zeit unbekannt geblieben zu sein. Die US Army hatte sie offensichtlich nie über die (Um-)Benennung informiert.

Erst als Anfang 1980 ein Freund der Familie nach Neu-Ulm versetzt worden war und die jüngste Schwester von Robert Calvin Wiley, Margaret Morgan geb. Wiley (1923-2020), von dieser Entdeckung erfuhr, hatten die Wileys Gewissheit: Auch die Army hatte in all den Jahren das Andenken an Bob Wiley gepflegt und durchaus in Ehren gehalten. Glücklicherweise lebte zu dieser Zeit auch eine Tochter von Margaret Morgan, Mary Beth Pastorius geb. Morgan (Jg. 1949), in Deutschland. Mary Beth und ihr Mann Thomas Pastorius (1944-2012), ein direkter Nachkomme eines der ersten deutschen Siedler in Amerika, Franz Daniel Pastorius (1651-1719/20), lebten von 1974 bis 1982 ununterbrochen in Deutschland und fühlten sich diesem Land sehr verbunden. Mary Beth unterrichtete Hauswirtschaftslehre an der American School in Hanau, während ihr inzwischen verstorbener Mann das internationale Marketing- und Vertriebsnetzwerk einer amerikanischen IT-Firma aufbaute.

Im Juni 1980 reisten Margaret Morgan und ihr Ehemann, begleitet von ihren drei Töchtern und Tom Pastorius, durch Europa und Deutschland. Auf Einladung des Neu-Ulmer Standortältesten Colonel James W. Eitel (1922-2015) besuchten sie auch die Wiley Barracks. Etwas verblüfft nahmen sie zur Kenntnis, dass die Kaserne tatsächlich nach ihrem Bruder und Onkel benannt worden ist. Gemeinsam mit der Garnisonverwaltung legten sie einen Kranz vor einer vom 110th IR gestifteten Hinweistafel nieder.

Die Standortflagge der USMCA Neu-Ulm wurde bekanntlich am 26. Juli 1991 eingerollt. Eine Ära der Neu-Ulmer Stadtgeschichte war zu Ende gegangen und längst haben wir Abschied genommen von den meisten unserer amerikanischen Freunde. Der Name Wiley jedoch ist und bleibt auch in Zukunft ein Teil der Stadt Neu-Ulm.