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Leitsätze der Stadt Neu-Ulm
Der Neu-Ulmer Stadtrat hat in einer Klausur Leitsätze zum Neu-Ulmer Weg ins Jahr 2030 erarbeitet und anschließend in einer Stadtratssitzung im Frühjahr 2024 beschlossen.
Einleitung
Wir alle sind Neu-Ulm: die Bürgerinnen und Bürger, die Stadträtinnen und Stadträte und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung. Wir alle leben und arbeiten gerne hier. Die Große Kreisstadt Neu-Ulm ist für uns Heimat, Lebens- und Arbeitsmittelpunkt. In unseren Herzen tragen wir die leidenschaftliche Vision einer Neu-Ulmer Zukunft, die von Zusammenarbeit und Zusammenhalt, Fortschritt und Wohlstand geprägt ist. Wir sind bereit, Neues zu wagen, ohne die Historie unserer Stadt aus den Augen zu verlieren oder Bestehendes zu vernachlässigen.
Hermann Köhl, unser mutiger und unerschrockener Ozeanflieger, hat es vorgemacht: „Das Machbare wagen!“ Sein Mut und seine Entschlossenheit inspirieren uns und bestärken das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Denn Offenheit, Mut zur Veränderung und Gestaltungswille prägen unsere Stadt seit jeher. In Neu-Ulm hat das Neue nicht nur im Namen einen besonderen Stellenwert. In Neu-Ulm steckt die Kraft des Neuen. Gemeinsam mit allen Bürgerinnen und Bürgern wollen wir Neu-Ulm neu leben, neu denken und neu gestalten.
Der Neu-Ulmer Weg ins Jahr 2030 ist unser Versprechen, die Herausforderungen der Zukunft mit Leidenschaft und Entschlossenheit anzupacken.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Finanzmitteln ist hierbei selbstverständlich. Wir werden uns dafür einsetzen, dass alle Menschen in Neu-Ulm die gleichen Chancen auf Bildung und Arbeit haben. Wir werden uns in sämtlichen Bereichen für eine nachhaltige Entwicklung und zukunftsfähige Strukturen einsetzen, die den Anforderungen der Zeit gerecht werden. Gemeinsam werden wir Neu-Ulm fit für die Zukunft machen und eine lebenswerte Stadt für alle Bürgerinnen und Bürger gestalten, in der eine gemeinsame Identität das verbindende Element ist.
Zu dieser gemeinsamen Identität gehören auch unsere Partnerstädte Bois-Colombes, Meiningen und Trissino und unsere Schwesterstadt New-Ulm. Mit den Städten und deren Bürgerinnen und Bürgern fühlen wir uns seit vielen Jahren eng verbunden. Solidarisch vereint sind wir mit der ukrainischen Stadt Bilhorod-Dnistrovskyi.
All dies zeigt: Jeder von uns hat eine wichtige Aufgabe! Jeder von uns macht den Unterschied! Jeder von uns hat das Potenzial, Veränderung zu bewirken! Denn wir alle sind Neu-Ulm!
Hinweis: Die Reihenfolge der Leitsätze stellt keine Gewichtung der unterschiedlichen Punkte dar. Jeder Leitsatz ist gleich bedeutend. Alle Leitsätze ergeben in ihrer Gesamtheit den Neu-Ulmer Weg in das Jahr 2030.
I. Wir leben neu in einer demokratischen Stadt.
- Wir identifizieren uns als Bürgerinnen und Bürger mit unserer Stadt.
- Wir setzen uns gemeinsam mit Ideen aus der Bürgerschaft auseinander. Verwaltung und Stadtrat sind offen für Vorschläge.
- Die Stadt unterstützt das Engagement der Bürgerschaft und der Vereine durch Schaffung und Zurverfügungstellung von Räumlichkeiten.
- Wir fördern Vertrauen durch transparentes Handeln, Informations- und Dialogangebote durch Verwaltung und Stadtrat.
- Wir begreifen die Stadtverwaltung als verlässliche und offene Partnerin der Bürgerschaft und stehen für respektvolle und wertschätzende Kommunikation.
- Verwaltung und der Stadtrat setzen sich ein für neue Ideen der Bürgerbeteiligung, die möglichst viele Bürgerinnen und Bürger einbindet.
- Wir demonstrieren unter anderem mit Beflaggungen, Mahnwachen und Resolutionen des Stadtrats unsere Verankerung in der freiheitlich-demokratischen Grundordnung.
- Wir setzen uns unter anderem mit Maßnahmen unserer Koordinierungsstelle Internationales Neu-Ulm und der Anlaufstelle für Gleichstellungsfragen für ein respektvolles und friedliches Zusammenleben ein.
- Wir unterstützen Bildungseinrichtungen bei der Umsetzung von Präventionsangeboten gegen Extremismus wie „Schule ohne Rassismus”.
- Das Projekt “Jugend entscheidet” soll fortgesetzt werden. Es ist Teil der politischen Bildung und fördert politische Willensbildung und Identifikation der nachkommenden Generationen mit der Stadt.
- Die Fraktionen und Gruppen des Stadtrats machen durch Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit ihre Arbeit nachvollziehbar und wecken Interesse an der Stadtpolitik.
- Kindern und Jugendlichen sollen Einblicke in die kommunalpolitische Arbeit von Verwaltung und Rat vermittelt werden, zum Beispiel durch das Angebot an Schulklassen für eine Diskussionsstunde.
- Stadtrat und Verwaltung sensibilisieren mit allgemeinen Wahlaufrufen, Plakat-Aktionen und ähnlichem für bevorstehende Wahlen.
- Das Wahlrecht als Teil und Errungenschaft der Demokratie muss gelebt werden. Hierzu ermuntern wir alle Bürgerinnen und Bürger.
- Wir nehmen Wahlversprechen ernst und werden diese in die Entscheidungsfindung im Stadtrat einbringen.
II. Wir leben neu in einer sicheren Stadt.
- Wir erkennen und beseitigen objektive Sicherheitslücken. Wir schließen subjektive Sicherheitslücken über Prävention und Aufklärung.
- Wir setzen den Kommunalen Ordnungsdienst gezielt zur Erhöhung der öffentlichen Sicherheit ein und stärken ihn bei Bedarf.
- Sichere öffentliche Räume brauchen kluge Stadtplanung und die Berücksichtigung sozialer Aspekte. Dafür stehen wir.
- Die Teilnahme an Ehrungen, Festen und Aktionen durch Stadtrat und Verwaltung zeigen Anerkennung und stärken das Ehrenamt. Die Stadt prüft regelmäßig, ob weitere Unterstützung erforderlich ist und geleistet werden kann.
- Wir unterstützen unsere Mitarbeiter beim ehrenamtlichen Engagement in diesem Bereich durch Gewährung von Sonderurlaub für Fortbildungen und Arbeitsfreistellungen bei Einsätzen.
- Wir lassen die Ehrenamtlichen bei Schadensfällen nicht alleine.
- Defibrillatoren sollen in möglichst vielen öffentlichen Gebäuden für eine gute Erste Hilfe sorgen.
- Wir unterstützen Schulen, den Seniorenbeirat und andere Akteure bei Kampagnen und Projekten zur Förderung von Zivilcourage.
- Wir würdigen vorbildliches Verhalten von Bürgerinnen und Bürgern in schwierigen Situationen öffentlichkeitswirksam.
- Zivilcourage heißt für uns nicht nur helfen, wenn ein Mensch beleidigt, bedroht oder geschlagen wird, sondern auch, Vorurteile in Frage zu stellen, die in der Bevölkerung verbreitet sind.
- Der Runde Tisch von Polizei und Öffentlicher Sicherheit soll wahrnehmbar werden.
- Wir verfolgen bußgeldbewehrte Verstöße und versuchen diese durchzusetzen.
- Prävention und Deeskalation ist ebenso ein wichtiger Sicherheitsaspekt. Die Stadt Neu-Ulm gestaltet und unterstützt entsprechende Initiativen für den öffentlichen Raum.
- Neu-Ulm soll eine saubere Stadt sein. Wir werden Müllsünder noch weiter in die Verantwortung nehmen.
- Wir unterstützen Bildungsprojekte und Mitmach-Aktionen wie zum Beispiel die Putzete.
- Wir tragen dafür Sorge, dass Meldungen über Verunreinigungen oder Schäden unkompliziert abgegeben werden können.
III. Wir leben neu in einer funktionierenden Stadt.
- Als bürgerfreundliche Verwaltung stellen wir eine gute Erreichbarkeit der Stadt auf verschiedenen Kanälen sicher und sorgen für übersichtliche Zuständigkeiten.
- Wir bauen digitale Bürgerdienste aus und gestalten diese bürgerfreundlich.
- Wir setzen uns für eine enge Zusammenarbeit von Bürgerdiensten bei der Stadt und dem Landkreis ein und streben eine Abbildung von möglichst vielen Diensten unter einem gemeinsamen Dach an.
- Wir richten das Verwaltungshandeln an gesamtstädtischen Zielen aus und haben das Wohl der gesamten Stadt im Blick.
- Die Arbeitsweise der Verwaltung ist agil. Wir sorgen für internen Wissenstransfer und denken und handeln nicht in Silos.
- Bei unserem Verwaltungshandeln haben wir den wirtschaftlichen und sinnvollen Umgang mit öffentlichen Ressourcen im Fokus. Wir erbringen unsere Leistungen effizient.
- Wir bieten Beschäftigten attraktive Rahmenbedingungen mit Corporate Benefits, Bike-Sharing, Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf sowie modernen Arbeitsformen.
- Wir steigern die Zufriedenheit von Beschäftigten durch Teambuilding, wertschätzende Kommunikation, klare Strukturen und Zuständigkeiten sowie eine gute Fehlerkultur.
- Wir gestalten Bewerbungs- und Onboarding-Prozesse modern und individuell.
- Hierdurch werden Stärken gebündelt, finanzielle Spielräume erweitert und Leistungen effizienter erbracht.
- Wir denken überörtlich regional und können uns so in Aufgabenfeldern, die eine überörtliche Ausrichtung erfordern, besser behaupten. Dadurch wird eine regionale Identität aufgebaut.
- Gemeinsame Stadtwerke und Zweckverbände mit der Nachbarstadt Ulm und den angrenzenden Städten und Gemeinden des Landkreises Neu-Ulm und des Alb-Donau-Kreises, insbesondere im Bereich der kommunalen Daseinsfürsorge, erweitern und verbessern unser Leistungsangebot.
IV. Wir leben neu in einer produktiven, schaffenden Stadt.
- Wir setzen uns für Kooperationen mit vielfältigen Akteuren ein.
- Wir sind gleichermaßen offen für Neues wie auch für Traditionelles.
- Wir streben mit Blick auf Arbeitsplätze und Firmenansiedelungen eine möglichst breite und vielfältige Aufstellung an.
- Wir wenden bei Flächenvergaben ökologische Kriterien an und setzen uns deshalb für die Ansiedelung von flächensparenden Betrieben und Wohnformen sowie flächensparende Bauweisen ein, achten auf Nachverdichtungen und geteilte Nutzungen.
- Wir setzen uns für eine verträgliche Weiterentwicklung von Gewerbe- und Wohngebieten ein, fördern diese auch in kleinen Stadtteilen und achten dabei auf passende Erschließungsmöglichkeiten.
- Wir sind aktiv, um die Nachnutzung von frei werdenden Flächen zu ermöglichen. Wir sind dabei bestrebt, Brachflächen aufzukaufen und nutzbar zu machen, und führen ein Leerstandskataster.
- Wir setzen uns für eine sinnvolle Anpassung der Infrastruktur an unsere Wohn- und Wirtschaftsstruktur ein.
- Wir fördern die Entstehung von neuem Wohnraum durch alle Akteure. Dazu nutzen wir insbesondere unsere Planungshoheit und die Grundstücksvergabe.
- Wir schätzen das TFU-Gründerzentrum und die Hochschule Neu-Ulm als etablierte Institutionen zur Förderung von Start-ups und Existenzgründungen in unserer Stadt und sind offen für neue und innovative Geschäftsideen und Gründungen.
- Wir setzen uns dafür ein, für Start-ups und Gründer Möglichkeiten zu schaffen, sich miteinander zu vernetzen und organisieren als Stadt auch proaktiv entsprechende Veranstaltungen.
- Wir machen uns dafür stark, etablierte Akteure und Existenzgründer zu vernetzen und zusammenzubringen.
- Wir setzen uns dafür ein, regionale Produkte / Hersteller bekannt zu machen und die einzelnen Anbieter miteinander zu vernetzen.
- Wir setzen uns für die Stärkung von Mehrwegverpackungen ein.
- Wir möchten Biomüll vor Ort verwerten.
- Wir setzen uns dafür ein, dass bei städtischen Veranstaltungen regionale Produkte angeboten werden.
- Wir nutzen unseren städtischen Einfluss in der öffentlichen Daseinsvorsorge zum Wohl der Allgemeinheit.
- Wir bekennen uns klar zur öffentlichen Daseinsvorsorge aus öffentlicher Hand, z.B. mit den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm, und stellen hierfür nötige Mittel zur Verfügung.
- Wir nehmen über die NUWOG-Unternehmensgruppe aktiv Einfluss auf eine ausreichende und bezahlbare Wohnraumversorgung in unserer Stadt. Hierbei sind wir offen für die Umsetzung neuer Konzepte für verschiedene Wohnformen.
- Wir machen uns dafür stark, dass unseren Bürgerinnen und Bürgern medizinische Angebote in allen Lebenslagen zur Verfügung stehen.
- Wir setzen uns für die Donauklinik ein.
- Wir machen uns für eine Nahversorgung durch neue Modelle und Konzepte in den ländlich geprägten Stadtteilen stark.
V. Wir leben neu in einer vielfältigen Stadt.
- Wir stehen für Wertebildung, Toleranz, Liberalität, interkulturelle Bildung, Vernetzung und gegen Ausgrenzung.
- Wir setzen uns dafür ein, dass die Geschichte und der Charakter Neu-Ulms im gesellschaftlichen Wandel erkennbar bleiben.
- Veranstaltungen sollen Gelegenheit zum Austausch zwischen Menschen und sozialen Gruppen und zur Entfaltung von Diversität bieten. Wir möchten das Kulturenfest dauerhaft etablieren.
- Wir unterstützen Gremien und Formate, die die Stadt in ihrer Vielfalt und Diversität abbilden und voranbringen. Hierzu gehört unter anderem der Internationale Beirat.
- Wir setzen uns für ein selbstbestimmtes Leben im Alter ein.
- Wir fördern Angebote zur Nachbarschaftshilfe.
- Wir unterstützen generationenübergreifendes Wohnen.
- Wir fordern alle zur Mitgestaltung eines von Respekt und Toleranz geprägten Zusammenlebens auf.
- Wir unterstützen Vereine und Initiativen, die sich um die Teilhabe aller an der Stadtgesellschaft verdient machen.
- Wir kümmern uns um die Bedürfnisse von Geflüchteten in unserer Stadt.
- Wir schaffen eine unterstützende Infrastruktur für das Ehrenamt.
- Wir stellen dem Ehrenamt städtische Ansprechpersonen zur Unterstützung und Beratung zur Seite.
- Wir koppeln Ehrenamt und Verwaltung in für beide Seiten synergetischer Weise.
- Wir betrachten alle 50 Artikel der UN-Behindertenrechtskonvention als leitgebend.
- Wir gestalten physikalische, soziale und digitale Infrastrukturen so, dass möglichst alle Menschen daran barrierearm partizipieren können.
- Wir erhöhen die Sichtbarkeit von Inklusion in der Öffentlichkeit durch gezielte Aktionen.
VI. Wir leben neu in einer lebendigen Stadt.
- Wir setzen uns für den Erhalt, die Sanierung und den Ausbau von Sport- und Kulturstätten ein.
- Wir wertschätzen den gesellschaftlichen Beitrag von Sport-, Kultur- und sonstigen Vereinen und behandeln diese untereinander gleichwertig.
- Wir fördern Neues, wir erhalten Tradiertes.
- Der hochwertige Anspruch an den kulturellen Inhalt soll sich auch im umgebenden Gebäude widerspiegeln.
- Der Schwal soll neben seiner Bestimmung als Erholungsraum auch als dem Ort angepasster Kulturraum etabliert werden.
- Wir fördern die Ausprägung neuer, ungewöhnlicher, zeitgenössischer oder etablierter Orte kultureller Natur in allen Ortsteilen.
- Wir schaffen die Voraussetzungen, damit etablierte Sportarten weiterhin ausgeübt werden können.
- Wir gestalten Alleinstellungsmerkmale im Sport- und Freizeitangebot unserer Stadt. Wir schaffen Voraussetzungen für die Ausübung von Trendsportarten wie zum Beispiel Pumptrack, Crossminton und Paddeltennis.
- Wir unterstützen den Spitzensport in unserer Stadt.
VII. Wir leben neu in einer bewegten Stadt.
- Wir setzen uns für schnellere Verbindungen und niedrigere Taktzeiten im ÖPNV ein. Bedarfsorientierte Angebote in Stoßzeiten sollten ausgebaut, Bahnhöfe reaktiviert und die Anbindung Neu-Ulms an das Straßenbahnnetz geprüft werden. ÖPNV-Verbindungen in das Umland sollen gestärkt werden.
- Wir entwickeln das begrenzte Platzangebot zugunsten des Rad- und Fußverkehrs und zulasten des motorisierten Individualverkehrs weiter. Das Radwegenetz sollte einladend und durchgängig sein.
- Parkraum für Anwohnerinnen und Anwohner sollte auch künftig in begrenztem Maße in der Innenstadt vorgehalten werden.
- Motorisierte Handels-, Liefer- und Wirtschaftsverkehre sollten weiterhin Zugang erhalten. Wir entwickeln tragfähige Konzepte für die Logistik auf der letzten Meile.
- Wegführungen und der Zugang zu öffentlichen Gebäuden sollten barrierefrei sein.
- Alle Busse des ÖPNV sollten barrierefrei sein.
- Es sollten ausreichend Behindertenparkplätze zur Verfügung stehen.
- Rad- und Fußwege sollten nach Möglichkeit getrennt werden.
- Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sollten bei Planungen einbezogen werden, etwa durch Beiräte.
- Wir gestalten die Mobilitätswende in Neu-Ulm technologieoffen und legen uns nicht auf exklusive Anbieter fest.
- Wir unterstützen niedrigschwellige Angebote zum Mitfahren wie Mitfahrbänke und weisen auf diese noch stärker hin.
- Wir setzen uns für eine Verbesserung der Parksituation von E-Tretrollern ein.
- Wir setzen uns für ausreichende Bereitstellung von E-Ladesäulen im Stadtgebiet für E-Bikes, E-Tretroller und E-Autos sowie für einfache Bezahlsysteme hierfür ein.
- Wir möchten die in der Region Neu-Ulm/Ulm entwickelten Wasserstoffantriebe im Stadtgebiet sichtbar machen.
- Wir kooperieren nach Möglichkeit mit Entwicklern von autonomer Mobilität und streben Testbetrieb und Erprobung in Neu-Ulm an.
VIII. Wir leben neu in einer lernenden Stadt.
- Wir setzen einen Schwerpunkt auf frühe Sprachförderung. Wir verstetigen unser Engagement mit zwei „Sprach-Kitas“ und streben einen weiteren Ausbau des Angebots zur frühen Sprachförderung an.
- Wir fördern gezielt bildungsferne Familien. Das Angebot des Familienzentrums wird ausgebaut.
- Unsere Einrichtungen der Schulbildung sollen Kinder und Jugendliche auf die Zukunft vorbereiten. Wir stellen die physische und digitale Infrastruktur für hochwertige Kompetenzvermittlung zur Verfügung.
- Wir fördern lebenslanges Lernen und schaffen diverse Angebote im Bereich der Erwachsenenbildung.
- Wir streben eine flächendeckende Quartiers- und Sozialarbeit in unserer Stadt an, für die Jugendarbeit und darüber hinaus.
- Wir orientieren uns bei der Gestaltung der Lernumgebung am Stand der pädagogischen Forschung und statten Lernorte adäquat aus.
- Wir verzahnen Architektur und Pädagogik von Lernorten und unterstützen kooperative Schulöffnungen.
- Wir unterstützen Schulen auch über die vorgegebene „Rollenverteilungen“ hinaus.
- Wir schaffen offene Lernlandschaften, Lernpfade und soziale Treffpunkte.
- Wir unterstützen erfahrbare und indirekte Lerneffekte durch praxisorientierte Kompetenzvermittlung.
- Wir begreifen das Stadtarchiv, das Edwin Scharff Museum, die Stadtbücherei und Vereine als zentrale Anlaufstellen für niederschwelligen Zugang zu Kultur.
- Wir etablieren die kulturellen Einrichtungen in Bildungsnetzwerken, Bildungsflyern, Bildungslandkarten und Schlagwortkatalogen und stärken damit ihre Wirkmacht als außerschulische Bildungspartner.
- Wir fördern explizite Bildungskooperationen zwischen Schulen und kulturellen Einrichtungen.
- Wir machen kulturelle Angebote Menschen jeden Alters und in allen Lebenslagen zugänglich. Wir möchten junge Generationen noch besser erreichen.
- Wir machen geistige und gesellschaftliche Bildung im Stadtbild erkennbar und erlebbar, zum Beispiel durch öffentliche Bücherschränke.
- Wir bauen digitale Angebote zur geistigen, kulturellen, interkulturellen und gesellschaftlichen Wissensvermittlung aus.
- Wir verstehen kulturelle, interkulturelle und gesellschaftliche Bildung als wichtigen Beitrag zur Stärkung von Freiheit, Demokratie, Menschenrechten, wirtschaftlicher Resilienz, Gerechtigkeit und Frieden.
IX. Wir leben neu in einer umweltbewussten Stadt.
- Sanierung sollte Vorrang vor Neubau haben. Bauen muss klimaverträglich erfolgen. Die Langlebigkeit von Neubauten muss gewährleistet sein. Parkhäuser sollten auf mindestens 20 Jahre Nutzungsdauer angelegt sein.
- Wir setzen uns für den Ausbau von Photovoltaik auf allen Neubauten, auf Flachdächern und an geeigneten vertikalen Flächen (Wänden) ein.
- Maßnahmen zur Kompensation verbliebener unvermeidbarer klimaschädlicher Emissionen sollten bewusst ausgewählt werden und nicht zulasten der globalen Nahrungsmittelproduktion fallen.
- Wir reflektieren regelmäßig den Stand unserer städtischen Klimabilanz und schaffen Formate zur Sensibilisierung und Beteiligung der Bürgerschaft (zum Beispiel Klimaaktionstag, Bäume gemeinsam pflanzen). Wir unterstützen und beraten Bürgerinnen und Bürger bei klimaneutralen Sanierungen.
- Wir betrachten Ökosysteme ganzheitlich. Wir setzen uns für die Erhaltung beziehungsweise Schaffung von Grün bei der Planung ein und wirken bei der Neuausweisung von Schutzgebieten mit. Wir setzen uns für die Erhaltung naturnaher Lebensräume insbesondere im urbanen Umfeld ein, um für ausreichend Schatten und Sickerflächen zu sorgen.
- Lichtverschmutzung sollte so weit wie möglich vermieden werden, unter anderem durch intelligente bedarfsorientierte Steuerung der Lichtintensität öffentlicher Beleuchtung.
- Wir setzen uns für Umwelt-Aktionen ein, die Bürgerinnen und Bürger informieren und sensibilisieren. Die Aktion „Sauberes Neu-Ulm“ sollte fortgesetzt werden.
- Wir setzen auf Nachverdichtung. Brachflächen und leerstehende Gebäude sollten reaktiviert werden. Wohnungsbau sollte mehrgeschossig erfolgen.
- Wir setzen uns für den Erhalt der historischen Bausubstanz ein, die die Identität der Stadt und ihrer Ortsteile widerspiegelt.
- Wir begleiten die erforderliche Nachverdichtung mit Aufwertungen im öffentlichen Raum und im Angebot an urbanen Nutzungen und Dienstleistungen, um die Wohnqualität zu erhöhen oder zumindest nicht zu beeinträchtigen.
- Wir setzen uns für den Erhalt oder die Schaffung von Schatten spendenden Bäumen in von extremer Hitze bedrohten Gebieten ein. Wir fördern die Begrünung aktuell versiegelter Flächen (zum Beispiel Rathausplatz), von Fassaden und Höfen.
- Wir setzen uns dafür ein, dass Bewohnerinnen und Bewohner Zugang zu Trinkwasserbrunnen in ihrem Wohnumfeld haben.
- Wir erhöhen das Bewusstsein für zunehmende Gefahren und Belastungen durch Extremwetterereignisse durch gezielte digitale Informationsangebote an die Bevölkerung.
X. Wir leben neu in einer digitalen Stadt.
- Wir fördern digitale Kompetenzen und eine offene Grundhaltung gegenüber der Digitalisierung in allen städtischen Einrichtungen.
- Alle Bürgerdienste sollen künftig sowohl vor Ort im Bürgerbüro wie auch online wahrgenommen werden können.
- Wir streben qualitativ hochwertige und nutzerfreundliche Online-Bürgerdienste an. Wir prüfen auch den Einsatz eines mobilen Bürgerbüros in Stadtteilen und die Einführung neuer Bezahlsysteme.
- Die medienbruchfreie Ende-zu-Ende-Digitalisierung von Fachverfahren hat eine hohe Priorität und wird schrittweise umgesetzt.
- Hohe Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit werden zu jeder Zeit konsequent durchgesetzt.
- Wir sorgen für eine bedarfsgerechte IT-Infrastruktur in unserer gesamten Stadt.
- Wir betreiben ein souveränes kommunales Datenmanagement.
- Wir setzen verstärkt auf Smart-City-Lösungen, um Ressourcen sparend und effizient zu guten Ergebnissen zu kommen.
- Bei der digitalen Stadtentwicklung werden die unterschiedlichen Bedarfe der Stadtteile gleichwertig berücksichtigt.
- Wir unterstützen partizipative Plattformen sowie digitale Bildungs- und Befähigungsangebote in der Stadt und haben hierbei insbesondere die Digitalkompetenz der älteren Generation(en) im Blick.
- Wesentliche städtische Informations- und Dialogangebote im digitalen Raum sollen grundsätzlich barrierearm und auch in einfacher Sprache zur Verfügung stehen.