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Kommunaler Wärmeplan
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Der Planungs- und Umweltausschuss der Stadt Neu-Ulm hat im November 2024 die Aufstellung eines Kommunalen Wärmeplans beschlossen. Ein Kommunaler Wärmeplan (KWP) bietet eine strategische Orientierung für die Umstellung auf eine nachhaltige, klimafreundliche und effiziente Wärmeversorgung.
Der Kommunale Wärmeplan (kurz KWP) ist eine strategische Fachplanung auf dem Weg zu einer energieeffizienten Kommune.
Anlass der Kommunalen Wärmeplanung
Am 1. Januar 2024 trat das Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (Wärmeplanungsgesetz – kurz WPG) in Kraft. Alle Städte und Gemeinden in Deutschland sind gemäß diesem Gesetz dazu verpflichtet, einen Kommunalen Wärmeplan aufzustellen und regelmäßig fortzuschreiben.
Für die Stadt Neu-Ulm gilt aufgrund ihrer Einwohnerzahl der 30. Juni 2028 als Frist zur erstmaligen Vorlage eines Kommunalen Wärmeplans.
Wozu ein Kommunaler Wärmeplan?
Ein Kommunaler Wärmeplan zeigt auf, wie auf kommunaler Ebene die Erzeugung und Versorgung mit Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme schrittweise auf erneuerbare Energien, unvermeidbare Abwärme oder eine Kombination dieser Quellen umgestellt werden kann.
Das Ziel: Wege zu einer kosteneffizienten, nachhaltigen, sparsamen, resilienten und treibhausgasneutralen Wärmeversorgung aufzeigen und Potenziale für Energieeinsparungen identifizieren.
Die Kommunale Wärmeplanung betrachtet das gesamte Stadtgebiet. Geeignete Wärmeversorgungslösungen für unterschiedliche Randbedingungen werden aufgezeigt. Ihre voraussichtliche Eignung in den Stadtteilen wird analysiert. So wird zum Beispiel zwischen dezentraler Wärmeversorgung (individuelle Versorgung einzelner Gebäude) und zentraler Wärmeversorgung (zum Beispiel durch Fernwärme) unterschieden. Darauf aufbauend macht der KWP Vorschläge für den Ausbau und die Umgestaltung der Wärmeversorgung in den jeweiligen Bereichen.
Ein KWP besitzt keine Rechtsverbindlichkeit für einzelne Bürgerinnen, Bürger oder Unternehmen. Durch den KWP entsteht keine Pflicht zur Änderung der individuellen Wärmeversorgung eines Gebäudes.
Das flächige Aufzeigen von Potenzialen und Eignungsgebieten für verschiedene Wärmeversorgungslösungen soll Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen Orientierung bieten und ihnen bei Entscheidungen für eine zukunftssichere Wärmeversorgung ihrer Gebäude helfen.
Maßgeblich für energetische Anforderungen an Gebäude bleibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Weitere Informationen dazu finden Sie unter folgendem Link:
Gesetz für Erneuerbares Heizen / Gebäudeenergiegesetz (energiewechsel.de)
Verfahren zur Aufstellung des KWP in Neu-Ulm
Der Planungs- und Umweltausschuss der Stadt Neu-Ulm hat am 26. November 2024 die Durchführung der Wärmeplanung gemäß dem Wärmeplanungsgesetz (WPG) beschlossen. Die für den KWP wesentlichen Rahmenbedingungen einschließlich der Beteiligung der Öffentlichkeit und weiterer Akteure im Bereich der Wärmeversorgung sind in diesem Gesetz vorgegeben.
Die Erarbeitung des KWP erfolgt im Wesentlichen in 4 Arbeitsschritten:
- Bestandsanalyse zur Ermittlung des Wärmebedarfs
- Analyse der Potenziale erneuerbarer Energien und zur Senkung des Wärmebedarfs
- Entwicklung von Zielszenarien
- Entwicklung einer Umsetzungsstrategie zur Wärmewende
Für die Erarbeitung des KWP hat die Stadt Neu-Ulm das bifa Umweltinstitut in Augsburg beauftragt. Dieses hat zum 1. Januar 2025 mit der Durchführung der Bestandsaufnahme begonnen.
Einbeziehung der Öffentlichkeit
Im Rahmen der Bearbeitung finden weiterführende Bürgerinformationen, Workshops mit Fachakteuren und ähnliches statt.
Nach Vorliegen der Ergebnisse im Entwurf können Bürgerinnen und Bürgern in die Unterlagen Einsicht nehmen und Stellungnahmen abgeben. Nähere Informationen hierzu sowie zu Zwischenergebnissen aus den verschiedenen Arbeitsschritten werden im Laufe des Planungsprozesses kontinuierlich hier veröffentlicht.
Rechtsgrundlagen
Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (Wärmeplanungsgesetz WPG):
§ 1 bis 28 WPG
www.gesetze-im-internet.de/wpg/
Kontakt
Ansprechpartner zum Thema Kommunale Wärmeplanug:
Dr. Susanne Wolf
Dezernat 3, Abteilung Stadtplanung
Tel. (0731) 7050-3110
E-Mail: stadtplanung@neu-ulm.de
Mario Mayer
Klimaschutzmanager Stadt Neu-Ulm
Dezernat 3, Abteilung Umwelt und Mobilität
Tel. (0731) 7050-3050
E-Mail: m.mayer@neu-ulm.de
Stadt Neu-Ulm
Augsburger Straße 15
89231 Neu-Ulm
Projektförderung im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative
Die Stadt Neu-Ulm erhält für die Erstellung ihres KWP eine finanzielle Förderung aus dem Klima- und Transformationsfond der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Koordiniert wird die Zuwendung durch die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH in Berlin als Projektträger des Ministeriums.
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Förderkennzeichen: 67K27060
Laufzeit: 01.08.2024 bis 31.07.2025
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