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Gänstorbrücke

Die 1950 erbaute Gänstorbrücke, die die Städte Ulm und Neu-Ulm über die Donau hinweg verbindet, befindet sich in einem schlechten Zustand und muss neu gebaut werden. 

Der Abriss und Neubau der Brücke soll ab 2024 in zwei Bauabschnitten erfolgen und 2027 abgeschlossen sein. Der Bau der neuen und der Abbau der alten Brücke sollen stückweise so erfolgen, dass der Verkehr aufrechterhalten werden kann.

Fuß- und Radwege am Schwörwochenende geöffnet / Ersatzneubau beginnt Ende Juli

Am Schwörwochenende und in der nachfolgenden Woche (19. bis 28. Juli 2024) sind im Bereich der Gänstorbrücke auf Ulmer und Neu-Ulmer Seite fast alle Fuß- und Radwege wieder geöffnet. Lediglich die Unterführung auf Ulmer Seite bleibt geschlossen.

Wenn dann ab Montag, 29. Juli 2024 der Ersatzneubau der Gänstorbrücke startet, werden die Wege für den Fuß- und Radverkehr wieder eingeschränkt. Weitere Infos hierzu folgen.

Am Freitag, 26. Juli 2024 findet von 13.30 bis 16.00 Uhr die feierliche Grundsteinlegung der Gänstorbrücke statt. Alle Ulmer und Neu-Ulmer Bürgerinnen und Bürger sind hierzu herzlich eingeladen.

21. Mai bis 19. Juli 2024: Baumaßnahmen und Änderung der Verkehrsführung

Die Arbeiten zum Abbruch und Neubau der Gänstorbrücke schreiten voran. Im Mai 2024 startete auf der Neu-Ulmer Seite der Brücke die Kanalverlegung im Bereich des Augsburger-Tor-Platzes und der Brückenstraße. Zeitgleich verlegt die SWU Netze Gasleitungen im Bereich der Brückenstraße. Es ist geplant, dass die Arbeiten bis Freitag, 19. Juli 2024 (Freitag vor dem Schwörwochenende) abgeschlossen werden.

Aufgrund der Kanalbauarbeiten ist mit Verkehrseinschränkungen zu rechnen.
 

Örtliche Umleitung für den Rad- und Fußverkehr

Im Bereich des Augsburger-Tor-Platzes wird die nördliche Fußgängerquerung in der Brückenstraße gesperrt. Der Rad-und Fußverkehr wird auf die Südseite des Augsburger-Tor-Platzes umgeleitet. Der Rad- und Fußweg in Richtung Ulm erfolgt wie bisher auf der Ostseite der Gänstorbrücke.

Die Unterführung der Gänstorbrücke auf Neu-Ulmer Seite wird weiterhin zeitweise durch die Baumaßnahme gesperrt sein. Wenn möglich, wird man die Unterführung für den Rad- und Fußverkehr kurzzeitig freigeben.

Überörtliche Umleitung für den Radverkehr auf Neu-Ulmer Seite

Die Umleitungsstrecke für den Donau-Fernradweg auf Neu-Ulmer Seite musste angepasst werden. Die Radweg-Umleitung wurde nun weiträumiger ausgeschildert. Der Radverkehr aus Osten in Richtung Neu-Ulmer Innenstadt wird nun bereits auf Höhe der Kantstraße / Augsburger Straße über die Umleitungsstrecke Offenhausener Straße – Kasernstraße – Maximilianstraße geführt.

Der Wechsel auf die Ulmer Seite über die Gänstorbrücke ist wie bisher auf der östlichen Brückenhälfte möglich.

Einschränkungen für den motorisierten Individualverkehr

In der Brückenstraße steht ab Dienstag, 21. Mai 2024 jeweils nur noch eine Fahrspur je Fahrtrichtung zur Gänstorbrücke zur Verfügung.

Die Linksabbiegerspur der Augsburger Straße zur Brückenstraße / Gänstorbrücke wird im Bereich der Insel im Augsburger-Tor-Platz um eine Fahrspur verschoben. Das Fahrverbot auf der Gänstorbrücke für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen und breiter als 2,10 Meter bleibt weiterhin bestehen.

Durch die Bauarbeiten der SWU Netze kann nicht mehr direkt von der Brückenstraße kommend in die Uferstraße eingefahren werden. Anwohnerinnen und Anwohner können die Uferstraße über die Paulstraße und den Innenhof des Hochhauses erreichen.

Änderungen auf der SWU Buslinie 7

Durch die Bauarbeiten in der Brückenstraße und vor allem auch wegen der Arbeiten zum Neubau der Gänstorbrücke kann die SWU-Buslinie 7 nicht mehr von Neu-Ulm kommend über die Gänstorbrücke bis zum Willy-Brandt-Platz durchfahren.

In Abstimmung mit der SWU Verkehr wird ab Dienstag, 21. Mai 2024 die Buslinie 7 am Augsburger-Tor-Platz wenden. Als neue End- beziehungsweise Starthaltestelle wird in der Reuttier Straße die Haltestelle „Kasernstraße" eingerichtet.

Die Buslinie 7 wird erst wieder nach der Fertigstellung der Gänstorbrücke und der Neugestaltung der Brückenstraße, also Ende 2027, bis zum Willy-Brandt-Platz nach Ulm durchfahren können.

Online-Infoveranstaltung zum Bauablauf

Nach dem Schwörmontag beginnen die Bauarbeiten für den Ersatz der Gänstorbrücke. Am 26. Juni 2024 luden die Städte Ulm und Neu-Ulm erneut zu einer öffentlichen Online-Infoveranstaltung ein. Fachleute aus den beiden Stadtverwaltungen sowie dem zuständigen Planungs- und Architekturbüro und der Baufirma stellten die Pläne zum Bauablauf vor. Hier finden Sie die Aufzeichnung des Livestreams:

So könnte die neue Gänstorbrücke aussehen


Eine Jury hatte am 7. Februar 2020 aus verschiedenen Entwürfen ihren Favoriten für die neue Gänstorbrücke ausgewählt. Das Modell zeigt sowohl in seiner schlanken Form als auch in seinem Ingenieursgeist starken Anklang an die bisherige Brücke, die derzeit nur noch einspurig je Richtung befahrbar ist. Die Entwürfe wurden im Ulmer Stadthaus sowie in der Neu-Ulmer Glacis-Galerie ausgestellt.
 

Reminiszenz an das alte Bauwerk

"Der Siegerentwurf fügt sich unaufdringlich in das Stadtbild ein und entwickelt die bestehende Brücke technisch weiter", sagt Roswitha Schömig, Leiterin des Sachgebiets Ingenieurbauwerke der Stadt Ulm. Die extrem schlanke Figur der Brücke soll beibehalten werden, ebenso die Widerlager- und Bastionswände, die zu Aussichtbastionen weiterentwickelt werden könnten. Ziel ist ein Bauwerk, "das Ort und Geschichte nicht negiert, sondern fortschreibt und dem Betrachter vermittelt", wie es das Berliner Ingenieurbüro formuliert.

Dies gilt auch hinsichtlich des Ingenieursgeists des Bauingenieurs Ulrich Finsterwalder, dem sich die Planerinnen und Planer verpflichtet fühlen. Mit der Gänstorbrücke baute Finsterwalder Anfang der 1950er Jahre eine der ersten Spannbetonbrücken Deutschlands. Die künftige Brücke soll, neuen Anforderungen und effektiverem Materialeinsatz geschuldet, eine Stahlkonstruktion sein.
 

Auswahlverfahren

Die Stadt Ulm ist federführend in dem Projekt und hatte den Realisierungswettbewerb ausgelobt, aus dem die jetzigen Entwürfe ausgewählt wurden. Für die Auswahl waren unter anderem folgende Kriterien ausschlaggebend: städtebauliche Einbindung in die Umgebung, architektonische Gestaltung, statisch-konstruktive Konzeption, technische Realisierbarkeit, Funktionalität, Eingriffe in den Verkehr, verkehrsplanerische Funktion sowie die Wirtschaftlichkeit hinsichtlich Herstellung, Erhaltung und Unterhalt.

Daten und Fakten zur Gänstorbrücke

Die Gänstorbrücke wurde 1950 erbaut und verbindet die Städte Ulm und Neu-Ulm. Das Bauwerk hat eine Gesamtlänge von 96,10 Metern und eine Breite von 18,60 Metern und wurde als gelenkloser Rahmen ausgeführt. Die Konstruktionshöhe am Scheitel beträgt 1,20 Meter und im Anschlussbereich ca. 4,20 Meter. Die Brücke gehört den Städten Ulm und Neu-Ulm zu jeweils 50 %.

 

Geschichte

  • 24.04.1945: Sprengung der 1910 bis 1912 errichteten "alten" Donaubrücke beim Gänstor (Widerlager und Pfeilerstümpfe sind erhalten geblieben) 
  • 20.02.1950: Beginn Bauausführung der Gänstorbrücke
  • 10.12.1950: Verkehrsübergabe der Gänstorbrücke
  • 1972: Sanierung der Betondecke, Einbau einer Abdichtung
  • 1981: Bei Brückenprüfung werden Risse festgestellt, Untersuchung zeigt, dass unvollständig verpresste Spannglieder mit Korrosion vorhanden sind.
  • 1982: Erneuerung der Fahrbahnabdichtung, Nachspannen und Verpressen von Spanngliedern. Verstärkung des Bauwerks durch Daueranker. Rückstufung des Bauwerks von Brückenklasse 45 in Brückenklasse 30 (keine Schwertransporte)
  • 1988: Verstärkung des ersten Hauptträgers mit 25mm Spritzbeton
  • 2000/2001: Gehwegsanierung
  • 2016/2017: Beauftragung einer Bauwerksprüfung und einer Nachberechnung zur Festlegung des Sanierungsaufwandes und des Ziellastniveaus.
  • 2018: Untersuchung kritischer Stellen aus der Nachberechnung zur Absicherung der Rechenansätze und angenommenen Materialeigenschaften.