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OB Albsteiger und OB Ansbacher zu Besuch in der mittleren Donauregion

Begegnung, Dialog und Zusammenarbeit in der mittleren Donauregion stärken

Gruppenfoto der Mitglieder der Delegation

Die Delegation aus der Doppelstadt Ulm/Neu-Ulm vor der Gespanschaft von Vukovar-Syrmien, Kroatien

14. März 2025  –  Nach zahlreichen persönlichen Begegnungen und Einladungen im Kontext des Internationalen Donaufests 2024 trat Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher seine erste offizielle Reise in die mittlere Donauregion an. Die Rundreise markiert auch für seine Neu-Ulmer Amtskollegin, Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger, einen bedeutenden Schritt zur Stärkung der langjährigen Partnerschaften in der Region.

Im Fokus standen Besuche in Ungarn, Kroatien und Bosnien und Herzegowina – Regionen, mit denen Ulm und Neu-Ulm traditionell enge Verbindungen pflegen.

Die Rolle der Doppelstädte für Europa

Die Bedeutung der Doppelstädte als Plattform und Motor für die europäische Zusammenarbeit ist anerkannt und geschätzt.

„Das Europäische Haus kann nicht ohne den Donauraum und nicht ohne Südosteuropa gebaut werden“, betonte Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher mit Blick auf die EU-Beitrittsperspektiven von Bosnien und Herzegowina. „Viele Menschen mit Wurzeln in dieser Region tragen dazu bei, dass Ulm und Neu-Ulm heute vielfältig, prosperierend und lebenswert sind.“

In einer Zeit des geopolitischen Umbruchs sei es umso wichtiger, als Europäer zusammenzurücken. Gerade Städte und Regionen könnten einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung von Frieden, Freiheit und Demokratie leisten.

Vielschichtige Gespräche und Begegnungen

„Es ist uns ein großes Anliegen, die Projektpartner des Donaubüros persönlich zu treffen und uns ein eigenes Bild von den Aktivitäten vor Ort zu machen. Die enge Zusammenarbeit und der direkte Austausch sind entscheidend, um gemeinsame Projekte erfolgreich voranzubringen und die Verbindung zwischen unseren Städten weiter zu stärken“, sagte Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger.

Auf dem Programm der Reise standen Gespräche mit zahlreichen Partnern und Institutionen:

  • Ungarn: In Baja besuchte die Delegation das Ungarndeutsche Bildungszentrum (UBZ), wo OB Ansbacher und OB Albsteiger auf Frau Szauter und Herrn Csorbai sowie zwei Schüler der Schule trafen. Nach der Besichtigung einer selbstgebauten "Ulmer Schachtel" im Schulhof erhielten sie eine Präsentation zur Schulstruktur sowie deren Schwerpunkten. Das UBZ ist eines der “Zugpferde” im Rahmen der internationalen Jugendbegegnung, die das Donaubüro gemeinsam mit der Kulturreferentin für den Donauraum am Donauschwäbischen Zentralmuseum seit Anfang der 2000-er Jahre organisiert. Unter anderem sind weitere Jugendbegegnungen Mitte 2025 in Baja geplant sowie 2026 zum Internationalen Donaufest. Im Anschluss folgte ein Treffen mit der neuen Bürgermeisterin von Baja und ihrer Stellvertreterin.
     
  • Kroatien: Am nächsten Tag führte die Reise nach Kroatien, zu den Projektpartnern im Danube Guide Projekt des Donaubüros, im Nationalpark Kopački Rit. Vertreter der Organisation Zeleni Osijek stellten ihre Institution vor, bevor eine Bootsfahrt durch den Naturpark stattfand. Beim Besuch der Stadt Osijek gab es zudem Begegnungen mit Teilen der Stadtverwaltung und Institutionen aus der Region. Danach ging es weiter nach Vinkovci, wo die Delegation Bürgermeister Ivan Bosancic mit seinem Team traf. Neben der Einladung zum 60. Vinkovačke jeseni (Vinkovcier Herbstfest) wurde auch die Intensivierung der wirtschaftlichen und touristischen Zusammenarbeit besprochen.
     
  • Vukovar: Der dritte Tag begann mit einer Kranzniederlegung für die Toten am Vukovarer Friedhof und dem Besuch des Wasserturms, einem Symbol des Widerstands im Jugoslawienkrieg. Anschließend traf sich die Delegation mit Bürgermeister Ivan Penava und dem Gespan von Vukovar-Syrmien, Franjo Oresković. Der Austausch fand nach einem Besuch von Schloss Eltz statt. Themen waren unter anderem die wirtschaftliche Entwicklung, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sowie Möglichkeiten, die Region durch Tourismus und nachhaltige Entwicklung weiter zu stärken. Zudem wurde die Fortführung der Donau-Save-Kooperation betont.
     
  • Bosnien und Herzegowina: Nach dem Aufenthalt in Vukovar reiste die Delegation weiter ins bosnische Orašje. Dort fanden Gespräche mit Kantonspräsident Đuro Topić und Bürgermeister Marijan Oršolić statt. Nach der Besichtigung der sich noch im Bau befindlichen Feuerwache besuchte die Delegation das Franziskanerkloster Tolisa. Bürgermeister Oršolić, selbst Ökonom, zeigte besonderes Interesse an wirtschaftlichen Themen und sucht gezielt nach Investoren aus Deutschland für seine Region. Die Vertreter von Orašje äußerten zudem großes Interesse am geplanten Wirtschaftsevent der IHK Ulm und des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg im Rahmen des nächsten Donaufests.
     

Bei den zahlreichen Gesprächen ging es vor allem um folgende zentrale Themen:

  • Bedeutung der Städte für grenzüberschreitende Zusammenarbeit und wirtschaftliche Entwicklung
  • Stärkung der Region durch Kooperationen mit Baden-Württemberg & Bayern, dem Donaubüro und der Städte Ulm/Neu-Ulm
  • Unterstützung & Bedeutung von Jugendbegegnungen für ein zusammenwachsendes Europa in Frieden und Freiheit
  • Förderung von nachhaltiger Energie, Wirtschaft und Tourismus
  • Ausbau der Donau-Save-Kooperation
  • Nutzung von EU-Fördermitteln zur Entwicklung der Region
  • Maßnahmen gegen Abwanderung („Brain-Drain“)
     

Wirtschaftliche und touristische Perspektiven

  • Die steigende Zahl deutscher Touristen in der Region Vukovar (+17 %) zeigt die wachsende Bedeutung dieser Zusammenarbeit.
  • Der Technologiepark Vinkovci und das dortige Kompetenzzentrum im Bereich Biotechnologie und CNC-/Metallverarbeitung bieten Kooperationsmöglichkeiten für Unternehmen aus Baden-Württemberg.
  • Gespräche mit der IHK Ulm über zukünftige wirtschaftliche Partnerschaften und Investitionen.
  • Die Agro-klaster Ltd., Vinkovci fördert lokale Produzenten und stärkt regionale Wirtschaftskreisläufe.
  • Investoren aus Deutschland werden aktiv gesucht, um wirtschaftliche Impulse für die Region Orašje zu setzen.

Die Reise bot wertvolle Einblicke und Impulse für die Fortführung und Vertiefung der bestehenden Partnerschaften. Die Delegation wird die gewonnenen Erkenntnisse in die zukünftige Zusammenarbeit mit den Partnern in der mittleren Donauregion einbringen und freut sich auf den weiteren Austausch im Rahmen des nächsten Internationalen Donaufests.

Mitglieder der Delegation waren: Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (Stadt Neu-Ulm), Oberbürgermeister Martin Ansbacher (Stadt Ulm), Martin Bendel und Ralph Seiffert (Gschäftsführer Donaubüro), Sebastian Rihm (Direktor Donaubüro), Simone Burster, Kathinka Leyhr und Andreas Raab (Donau Save Beauftragter).

Quelle: Pressemitteilung Donaubüro