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„Pakt der Freien Städte“ trifft sich in Albanien

Die Oberbürgermeister von Ulm und Neu-Ulm setzen mit dem Pakt der Freien Städte ein starkes Zeichen für Freiheit, Frieden, Demokratie und Solidarität

Die Vertreter/innen aus Ulm und Neu-Ulm gemeinsam mit dem Bürgermeister der albanischen Hauptstadt Tirana.

Von links: Donaubüro-Geschäftsführer Ralph Seiffert, Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger, Erion Veliaj, Bürgermeister von Tirana, Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher sowie Sebastian Rihm, Direktor des Donaubüros, beim Treffen in Tirana. (Foto: © Pakt der Freien Städte)

Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger und zwei weitere Teilnehmer einer Podiumsdiskussion

Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger bei der Podiumsdiskussion „Resiliente Städte in Zeiten der Migration“. (Foto: © Pakt der Freien Städte)

Rednerinnen und Rednern auf einer Bühne sowie über eine Leinwand zugeschaltete Teilnehmer der Podiumsdiskussion

Podiumsdiskussion „Sichere Städte in Zeiten der Krise“, unter anderem mit Martin Ansbacher, Oberbürgermeister der Stadt Ulm (Bildmitte), sowie Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew (rechts im Bild). (Foto: © Pakt der Freien Städte)

10. Februar 2025  –  Am 5. und 6. Februar 2025 haben sich die Mitglieder des Paktes der Freien Städte in der albanischen Hauptstadt Tirana getroffen. Im Zentrum stand die Frage: Wie bleiben unsere Städte in einer sich immer schneller verändernden Welt, in der multiple Krisen zum Dauerzustand geworden sind, sicher, geschützt und widerstandsfähig?

Vertreterinnen und Vertreter von über 20 Städten aus ganz Europa waren beim Treffen vor Ort, darunter auch der Ulmer Oberbürgermeister und die Neu-Ulmer Oberbürgermeisterin sowie weitere Vertreter aus der Doppelstadt.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Städte in turbulenten Zeiten Garanten und Bollwerke für Demokratie, Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit sind.

„Der persönliche Austausch ist in turbulenten Zeiten wie diesen aus meiner Sicht von besonderer Bedeutung", erklärte Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger. „Die Herausforderungen vor denen wir als Städte und Gesellschaften stehen, sind sehr ähnlich, gleich ob wir Mega-Cities sind oder mittelgroße Städte, wie Ulm und Neu-Ulm, dies haben die intensiven Gespräche hier in Tirana für mich gezeigt. Wenn wir als Demokraten solidarisch sind, wird es uns gelingen die Herausforderungen zu meistern.“

Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher betonte: „Es ist besonders an uns als Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, den vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit mit einer klaren Haltung zu begegnen. Wir müssen mit beharrlicher Zuversicht und Entschlossenheit für eine bessere Zukunft arbeiten und streiten. Besonders wir als Städte sind dabei die Verteidiger und Leuchttürme der Demokratie vor Ort, wie unter anderem die große Demonstration auf dem Münsterplatz vergangenen Sonntag wieder einmal eindrucksvoll gezeigt hat.“

Die beiden Stadtoberhäupter brachten sich in zwei spannenden Podiumsdiskussionen aktiv ein.

Bei der Podiumsdiskussion „Sichere Städte in Zeiten der Krise“ hob Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher hervor, dass die Sicherheit global und europäisch gesehen werden müsse. Sichere Städte gäbe es nur in einem freien und demokratischen Europa. Teilnehmer waren neben dem Ulmer Oberbürgermeister unter anderem auch Erion Veliaj, Bürgermeister von Tirana, der Warschauer Bürgermeister Rafal Trzaskowski, Gergely Karácsony, Bürgermeister von Budapest, Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew.

Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger nahm an der Diskussion „Resiliente Städte in Zeiten der Migration“ teil. Sie zeigte Verständnis für die Verunsicherung, die viele Menschen umtreibt und betonte, es sei insbesondere an den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, die Menschen mitzunehmen und Raum zu schaffen für Austausch, Partizipation und freie Meinungsäußerung, in einem Geiste, der von
gegenseitigem Respekt geprägt ist und nicht von Druck. Weitere Teilnehmer waren zum Beispiel Philippe Close, Bürgermeister von Brüssel, Matús Vallo, Bürgermeister von Bratislava, sowie der Prager Bürgermeister Bohuslav Svoboda.

Auf die politische Situation in Deutschland und die bevorstehende Bundestagswahl blicken viele Bürgermeisterkollegen hoffnungsvoll und zugleich besorgt. Sie betonten, dass Deutschland ein enorm wichtiger europäischer Partner sei, auf dessen Führungsrolle es angesichts der aktuellen Herausforderungen mehr denn je ankomme.

Die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern verabschiedete „Tirana-Erklärung“ unterstreicht die Haltung der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für gemeinsame Solidarität, den Schutz demokratischer Werte und die Stärkung der Widerstandskraft der Städte.

Hier finden Sie die Tirana-Erklärung im genauen Wortlaut: Tirana Declaration (PDF)

„Die Zukunft und unser Europäisches Haus kann nicht ohne Südosteuropa gebaut werden, den Donauraum müssen wir insofern weiter denken. Die Integration des sogenannten Westbalkan – Albanien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien und das Kosovo – ist von strategischer Bedeutung für ein demokratisches Europa in Frieden und Freiheit“, sagte Sebastian Rihm, Direktor des Donaubüro Ulm/Neu-Ulm.

Am darauffolgenden Tag hatte die Delegation der Doppelstadt Gelegenheit mit Vertretern einer Jugendorganisation der Westbalkanländer ins Gespräch zu kommen. Der gemeinsame Austausch ist eine gute Basis für eine künftige Zusammenarbeit. Ziel des Donaubüros ist unter anderem eine stärkere regionale Einbindung Südosteuropas in die existierenden Jugendbegegnungsformate – zum Beispiel im Rahmen des Internationalen Donaujugendcamps, das zum Donaufest rund 80 Jugendliche aus über 14 Ländern zusammenbringt. Das Donaubüro wird in Folge des Besuchs auf Schulen in Albanien zugehen und Beteiligungsmöglichkeiten ausloten.

Komplementiert wurde die Reise durch den Austausch mit dem deutschen Botschafter, Karl Bergner. In einem vertrauensvollen Gespräch ordnete der Botschafter wichtige Hintergründe ein und ermöglichte so einen guten Überblick über die Situation vor Ort. Im Gespräch konnten unter anderem Anknüpfungspunkte für eine stärkere politische Europa- und Jugendarbeit erörtert werden, die das Donaubüro mit Unterstützung der Deutschen Botschaft weiterverfolgen möchte.