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Ulm und Neu-Ulm treten dem "Pakt der freien Städte" bei

Für eine offene und liberale Gesellschaft im geeinten Europa - der „Pakt der freien Städte“ und der György Konrád-Preis für Demokratie

Gruppenfoto mit Vertretern der Mitglieder des "Pakt der freien Städte"

Im Rahmen des Budapest Forums fand die offizielle Erweiterung des Pakts der freien Städte statt. Auch Ulm und Neu-Ulm traten dem Pakt bei. (Foto: Sebastian Rihm)

24. September 2021  –  Die beiden Städte Ulm und Neu-Ulm sind dem "Pakt der freien Städte" (Pact of Free Cities) beigetreten. Die Teilnahme Ulms und Neu-Ulms am Pakt der freien Städte ist ein klares Bekenntnis zu einer offenen liberalen Gesellschaft in einem geeinten Europa. Gründer des 2019 ins Leben gerufenen Bündnisses sind die Bürgermeister aus Budapest, Prag, Bratislava und Warschau. In diesem Jahr wurde der Pakt durch ausgewählte Städte im Rahmen des Budapest Forums erweitert.

Signal für eine lebendige Demokratie und eine offene Gesellschaft

Die Mitgliedschaft im "Pakt der freien Städte" ist an das Commitment der jeweiligen Person gebunden. Es handelt sich um einen von Persönlichkeiten getragenen Zusammenschluss von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern. Außer den Städten Ulm und Neu-Ulm sind weitere Bürgermeisterinnen und Bürgermeister weltweit beteiligt. Die beiden Oberbürgermeister der Doppelstadt Ulm und Neu-Ulm, des ersten Oberzentrums an der Donau, schließen sich der Initiative wichtiger europäischer Städte im "Pakt der freien Städte" an und möchten somit insbesondere im Donauraum ein Signal für eine lebendige, liberale Demokratie und eine offene Gesellschaft setzen. Gemeinsam mit den Städten Budapest, Bratislava und vielen weiteren.

Die Kernbotschaften des Bündnisses sind klar. Sie besagen, dass es sich um ein zukunftsorientiertes kommunales Netzwerk handeln soll, das sich auf die Förderung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und die Geltung der elementaren Menschen- und Freiheitsrechte konzentriert. Globale Herausforderungen wie Klimawandel, soziale Inklusion, Infrastruktur, digitaler Wandel und Bildung, um nur einige zu nennen, sollen u.a. durch Austausch von Best Practice Beispielen unter den Bündnispartnern angegangen werden.

"Wir beteiligen uns sehr gerne in dieser wichtigen internationalen Initiative. Einerseits verleihen wir unseren Grundüberzeugungen einer freien und offenen Gesellschaft so Ausdruck - auch als bewusster Gegenentwurf zu populistischen und autoritären Strömungen - andererseits sind wir an einem Austausch mit progressiven Städte interessiert, das nun entstehende Netzwerk bietet dazu spannende Potentiale und Anknüpfungspunkte", so Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger.

Stellvertretend für die beiden Oberbürgermeister aus Ulm und Neu-Ulm, die terminlich verhindert waren, waren die beiden Geschäftsführer des Donaubüros, Martin Bendel, Erster Bürgermeister der Stadt Ulm, und Ralph Seiffert, Dezernent des Dezernats 4 der Stadt Neu-Ulm, sowie Sebastian Rihm, Direktor des Donaubüros, bei der offiziellen Erweiterung des Paktes anwesend.

Den Wortlaut der Erklärung des Bündnisses (Pact of free Cities Declaration) können Sie hier nachlesen:

Erklärung des Paktes der Freien Städte (PDF)

Verleihung des György Konrád-Preises für Demokratie, Freiheit und Menschenwürde im Donauraum

Zeitgleich mit dem Budapest Forum fand am 17. September 2021 in der Deutschen Botschaft in Budapest die erstmalige Verleihung des „György Konrád-Preises für Demokratie, Freiheit und Menschenwürde im Donauraum“ statt. Als erster Preisträger wurde das unabhängige ungarische Medien-Portal TELEX.hu ausgezeichnet.

Mit dem von der Europäischen Donauakademie initiierten Preis wird ein demokratisches und bürgerrechtliches Signal in einer europäischen Region – dem Donauraum – gesetzt, die sich immer noch in einem Entwicklungsprozess befindet, was rechtsstaatliche, freiheitliche Prinzipien, Meinungsfreiheit, die Einhaltung europäischer Werte und den Einsatz für Menschenwürde anbelangt.

Mit dem György Konrád-Preis werden herausragende Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Gesellschaft bzw. zivilgesellschaftliche Organisationen ausgezeichnet. Diese haben außerordentliche Verdienste um die demokratische und bürgerrechtliche Entwicklung, die Abwehr von Nationalismus, Populismus und der Diskriminierung von Minderheiten, die Stärkung der Freiheitsrechte und zivilgesellschaftlichen Entwicklung sowie für die Würde der Menschen im europäischen Donauraum erworben.

Der ungarische Schriftsteller György Konrád ist am 13. September 2019 im Alter von 86 Jahren in Budapest gestorben. In seinem literarischen Werk setzte sich Konrád unter anderem immer wieder mit dem Nationalsozialismus und seinen Folgen auseinander.

"Der 2019 verstorbene György Konrád war ein enger Freund Ulms, seine 1998 anlässlich des Ersten Internationalen Donaufestes auf dem Ulmer Münsterplatz gehaltene Rede „Donau Anhörung“ ist uns unvergessen. Sein Erbe und Vermächtnis ist für uns Ansporn und Verpflichtung zugleich! In diesem Sinne freut es mich außerordentlich, dass die Europäische Donauakademie aus Ulm mit der erstmaligen Auslobung des „György Konrád-Preises für Demokratie, Freiheit und Menschenwürde im Donauraum“ hier in seiner Heimatstadt ein Zeichen für die Ideale, für die György Konrád zeitlebens kämpfte, setzt", betonte Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch.

Weitere Informationen zum György Konrád-Preis finden Sie auf der Website der Donauakademie: www.donauakademie.eu/verleihung-des-gyoergy-konrad-preises