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Zwerg-Zebus grasen auf städtischen Flächen
Projekt in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt
7. August 2023 – In der Stadt Neu-Ulm gibt es insgesamt 491.300 Quadratmeter Biotop- und Ausgleichsflächen. Eine erste dieser Flächen wird in Sachen Pflege seit Kurzem nicht mehr gemäht, sondern beweidet. Und zwar von Zwerg-Zebus. Bewährt sich das Projekt, könnten bald noch mehr Zwerg-Zebus friedlich auf Neu-Ulmer Wiesen grasen.
Extensive Beweidung hilft, artenreiche Magerwiesen zu erhalten
Ausgleichsflächen kompensieren den Verbrauch von Land durch Neubauten. Wird Fläche neu überbaut, müssen quasi als Gegenleistung für die Natur Ausgleichsflächen ausgewiesen werden. Die Bewirtschaftung der Flächen, also die Pflege, erfolgt mit dem Ziel, artenreiche Magerwiesen zu erhalten, die eine Vielzahl an ökologischen Nischen für Pflanzen und Lebewesen beinhalten. Ein Teil der sich im Unterhalt der Stadt befindlichen Ausgleichsflächen wird von der Stadtverwaltung gepflegt. Für die Pflege des anderen Teils konnten Landwirte gewonnen werden.
Für die Fläche, auf der nun die Zwerg-Zebus weiden, fanden sich in der Vergangenheit keine Interessenten, die die Fläche im Austausch für das zu gewinnende Heu mähen wollten. Daher ist in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Neu-Ulm die Idee der extensiven Beweidung entstanden. Zwerg-Zebus sind durch ihre Trittsicherheit und ihr geringes Eigengewicht – Bullen wiegen bis zu 500 Kilogramm, Kühe bis zu 350 Kilogramm – hervorragend für die Beweidung geeignet, da sie keine Flurschäden verursachen.
Seit dem Frühjahr grasen nun also erwachsene Tiere und auch ein Jungtier auf den städtischen Flächen. Wo genau sich diese Flächen im Stadtgebiet befinden, wird nicht verraten, um einen Zebu-Tourismus und mögliche illegale Fütterungen der Tiere zu vermeiden.
Vorteile für Stadt und Tierbesitzer
Sowohl für die Stadt als auch für die Besitzer der Zwerg-Zebus ist diese Art der Beweidung von Vorteil: Die Stadt Neu-Ulm ist froh, dass die Flächen ganz im Sinne einer ökologisch wertvollen Bewirtschaftung beweidet werden und somit keine Kosten für eine maschinelle Mahd anfallen.
Die Besitzer der Zwerg-Zebus freuen sich im Gegenzug, dass ihre Tiere auf unentgeltlich zur Verfügung gestellten Flächen grasen dürfen. Darüber hinaus wird das Projekt von den Besitzern der Zwerg-Zebus mit viel Engagement und Fachwissen begleitet.
Die Stadtverwaltung kann sich vorstellen, auch weitere Flächen zu beweiden, sofern Interessenten und passende Tiere hierfür gefunden werden.
Was genau sind eigentlich „Zwerg-Zebus“?
Die bis zu 1,30 Meter (Schulterhöhe) großen Zwerg-Zebus gehören zu den sogenannten Buckelrindern. Daher auch der Name: Das Wort Zebu wird vom tibetanischen Wort „zeu“ beziehungsweise „zeba“ abgeleitet, welches so viel wie „Buckel“ heißt. Der Buckel ist bei den männlichen Tieren wesentlich stärker ausgeprägt als bei den weiblichen. Es ist kein Fettspeicher wie bei Kamelen, sondern besteht aus marmoriertem Muskelfleisch.