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30 Jahre Abzug der US-Army

In diesem Jahr jährt sich der Abzug des US-Militärs aus der Stadt Neu-Ulm zum 30. Mal. Anlässlich des Jubiläums plant das Stadtarchiv unter dem Motto „51 – 91 – 21“ eine hybride Aktionswoche, in der sowohl digital, als auch mit Präsenzveranstaltungen die für die Stadt so besondere Zeit der amerikanischen Besatzung in den Fokus gerückt werden soll.
 

40 Jahre US-Militärgeschichte in Neu-Ulm

30 Jahre ist es nun schon her, dass der letzte amerikanische Standortkommandant in Neu-Ulm, John C. Heim, in einer bewegenden Zeremonie die Standortflagge unter den Nationalhymnen Deutschlands und der USA einrollte und damit die offizielle Dienstzeit der US-Armee in der Stadt beendete. 40 Jahre lang lebten zeitweise bis zu 9.000 amerikanische Soldaten und bis zu 2.000 Angehörige in Neu-Ulm. Diese Zeit hat die Stadt geprägt. Im Laufe der Jahre wurden aus Besatzern Freunde und es entwickelte sich ein Miteinander der besonderen Art im Neu-Ulmer Lebensalltag. Amerika war in Neu-Ulm angekommen. Und mehr noch: Wie sich später herausstellte, war Amerika auch Teil der Neu-Ulmer Geschichte geworden. Heute erinnern sich die Bürgerinnen und Bürger mit Freude an diese Zeit. Sie hat die Menschen, die Region und die Politik nachhaltig geprägt.

So überrascht es nicht, dass auch der Abschied der Amerikaner im Jahr 1991 Spuren hinterlassen hat. Denn in den 40 Jahren der US-amerikanischen Stationierung etablierte sich in Neu-Ulm nicht nur der „American way of life“, es hatten sich vor allem auch unzählige Freundschaften gebildet und auch deutsch-amerikanische Ehen wurden geschlossen.
 

Stadtarchiv huldigt US-Zeit mit Aktionswoche

„Die Stadt Neu-Ulm möchte dieser besonderen Zeit, die so prägend und auch aufregend war, in Form einer Aktionswoche Tribut zollen. Der aktuellen Lage geschuldet findet die Aktionswoche überwiegend digital statt. Unser Stadtarchiv hat sich eine ganze Menge einfallen lassen und sogar die Nachkommen von Captain Robert Calvin „Bob“ Wiley, nach dem die Kasernenanlage entlang der Memminger Straße benannt war und der schlussendlich auch Namensgeber für das gesamte Stadtquartier ist, in Amerika ausfindig gemacht. Wir alle dürfen uns auf interessante Anekdoten und bisher unbekannte Überbleibsel aus 40 Jahren US-Militärgeschichte in Neu-Ulm freuen“, sagt Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger.
 

Digitale Ausstellung, Broschüre, Stadtgeschichtsstellen und Wissenswertes auf Social Media

Das Herzstück der Aktionswoche ist die digitale Ausstellung „51 – 91 – 21“. Um diese so authentisch wie möglich zu gestalten, hatte das Stadtarchiv in den vergangenen Monaten öffentlich nach Materialien gesucht, die an die Zeit der Amerikaner in Neu-Ulm erinnern. „Der Zuspruch der Bevölkerung war enorm und hat uns absolut überwältigt. Wir haben gut 50 Objekte und mehr als 150 Fotografien für unsere Ausstellung gewinnen können. Hinzu kommen noch unzählige persönliche Geschichten und Anekdoten“, schwärmt Dr. Larissa Ramscheid, die Leiterin des Neu-Ulmer Stadtarchivs.

Die Ausstellung ist ab dem 25. Juli 2021 über folgenden Link abrufbar: https://stadtgeschichte.neu-ulm.de

Der Titel der Aktionswoche „51 – 91 – 21“  symbolisiert die Jahreszahlen:

  • 1951: Beginn der Belagerung der Stadt Neu-Ulm durch das US-Militär
  • 1991: Abzug des US-Militärs aus Neu-Ulm
  • 2021: 30. Jahrestag des Abzugs.

Darüber hinaus wurde die gedruckte Broschüre „Besatzung, Lebensalltag, Freundschaft“ erstellt, die die Geschichte der US-Standorte in der Stadt erläutert. Die Broschüre liegt ab dem 26. Juli 2021 im Rathaus aus.

Weitere Programmpunkte in der Aktionswoche waren eine Podiumsdiskussion im Wiley-Club sowie die Enthüllung neuer Stadtgeschichtsstelen mit Infotafeln zur Historie des Wiley von 1805 bis heute.

Interessante und kurzweilige Beiträge rund um das Thema „US-Militär in Neu-Ulm“ gab es im Rahmen der Aktionswoche außerdem auf den Social Media Kanälen der Stadt Neu-Ulm.

„Who's Wiley?“

Vieles aus knapp 40 Jahren US-amerikanischer Militärpräsenz ist geblieben, nicht zuletzt der Name Wiley. Doch was oder wer ist eigentlich Wiley?

Informationen zum Namenspatron des Neu-Ulmer Wiley finden Sie hier.

Interview mit dem Stadtarchiv

Dr. Larissa Ramscheid, die Leiterin des Neu-Ulmer Stadtarchivs, und ihr Kollege Peter Liptau sprechen im Interview über die prägende Zeit und darüber, wie viel Amerika heute noch in Neu-Ulm zu finden ist.

Zum Interview